Ojos del Salado mit Alpamayo.At | der höchste Vulkan der Welt
November 22, 2010Das Alpamayo ist schönsten Berge der Welt | Die Bergführer
Dezember 13, 2019Die Region zwischen Manizales, Pereira, Cartago, Armenia ist landschaftlich besonders schön und besonders fruchtbar. Das ganze Gebiet liegt auf einer Höhe zwischen 1000 und 2500m zwischen der Cordilloera Occidental (Cerro Torrá 4670m) und der Cordillera Central (El Ruiz 5325m). Hier wächst praktisch alles an Früchten und Gemüse was man sich überhaupt vorstellen kann.
Über eine Woche war ich in diesen Gebiet unterwegs und besuchte verschiedene Ausflugsziele wie Thermalbäder und Nationalparks. Das Gebiet ist allerdings sehr weitläufig und leider zur zeit sehr regenreich mit vielen Wolken, so dass die hohen Berge überhaupt nicht frei sind. Auch habe ich im Landesinneren bis jetzt noch keinen wolkenlosen Tag erlebt.
Campingplatz Monterocca
Kolumbien: Campingplatz Monterocca
Thermalbad San Vicente
Mein Quartier schlug ich im Campingplatz www.monterocca.com in der Nähe von Salento auf. Dieser Campingplatz ist einfach fantastisch und die Homepage ist absolut sehenswert. Vom Museum über Simon Bolivar bis zur 5 m langen Boa Constructa ist alles vorhanden und der Eigentümer Jorge ist ein Unikum erster Klasse nachdem er am morgen seine erste Prise Marihuano eingezogen hat. Einzigartig ist eine Wanderung im Cocoratal (dort gibt es die weltweit höchsten Palmen) wo die Wanderwege teilweise durch dichten Urwald oder durch herrlichen Eukalyptos- oder Pinienwald führen. Die Waldgrenze endet erst auf über sagenhaften 4500m Höhe. Leider bin ich in diese Höhe wegen des Regens nicht gekommen.
Natürlich ist diese Gegend auch bei anderen Reisenden beliebt und so hab ich hier verschiedene Leute aus allen möglichen Regionen Europas getroffen z. B. Yannick aus Grenoble mit dem ich mich voraussichtlich in Popayan treffe, um gemeinsam dann nach Ecuador zu reisen.
Am letzten Tag in dieser Region besuchte ich noch die Thermalbäder von San Vicente www.sanvicente.com.co, die einzigartig (wegen der Wasserqualität) auf dieser Welt sind. Leider ist dorthin die Strasse so schlecht das man fast ein cuatro por cuatro (Allradfahrzeug) braucht, aber mein KIA schaffte auch diese Strecke – impresionante! Da das Thermalbad (mit natürlichen Becken und türkischen Dampfad in Felsenhöhle) bis Mitternacht geöffnet hat, blieb ich gleich bis zum nächsten Tag.
Von hier fuhr ich über Perreira nach Cartago dass bereits auf unter 1000m im Tal des Caucaflusses liegt. Hier blieb ich in einer Posada (Gasthaus) mit herrlichem Schwimmbad. Tags darauf fuhr ich auf einer Nebenstrasse über Ansermanuevo (ein Zentrum für Gleitschirmflieger), Roldanillo bis Yumbo wo ich wieder auf einen bewachten LKW-Parkplatz für 1.50 Euro nächtigte. Im Valle del Cauca ist es sehr warm und auch nachts fällt die Temperatur nicht unter 20 Grad. Das ganze Caucatal ist ein überdurchschnittlich fruchtbares Gebiet mit Landwirtschaft, Zuckerrohrfeldern, und Anbau von verschiedenen Früchten wie Mango, Papaya, Mandarinen, Orangen, Weintrauben, Melonen usw.
Vor mir lag nun die Stadt Cali mit ca. 2,5 Millionen Einwohnern. Da ich so grosse Städte eh nicht mag fuhr ich nur zu einem Aussichtspunkt über Cali um Fotos zu machen. Am Aussichtspunkt befindet sich eine große Christusfigur und von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und Umgebung. Spät nachmittags fuhr ich dann auf der PANAM südwärts bis kurz vor Piendamo um wieder auf einen LKW Parkplatz zu schlafen. Im Kolumbienführer las ich, dass Dienstag immer Markttag in Silvia ist und sehr interessant sein soll und da gerade Dienstag war fuhr ich dorthin. Dieser Ort liegt auf 2500m und ca. 8000 Menschen leben dort.
Am Markttag trifft sich dort fast die ganze Umgebung mit Festtagskleidung und die Menschen, es sind hauptsächlich Indios, leben dort von Landwirtschaft, Viehzucht und Gemüseanbau. Von hier fuhr ich nach Popayan das auf 1800 m liegt und 200000 Einwohner hat. Popayan war während der Kolonialzeit neben Bogota und Cartagena die wichtigste Stadt in Kolumbien. Im Altstadtkern um den zentral gelegenen Parque Caldas mit sehr alten Bäumen gibt es prächtige Kirchen und Gebäude, die alle in weiß sind. Die Stadt wird deshalb auch Ciudad Blanca (die weiße Stadt) genannt. In Popayan traf ich Leute die ganz begeistert von San Augustin und Tierradentro waren. Beide Orte sind Weltkulturerbe und so beschloss ich, die Orte zu besuchen obwohl dorthin die Strassen sehr schlecht sind. Am nächsten Tag brauchte ich für die 120 km 6 Stunden also ein Schnitt von 20 km in der Stunde und manchmal dachte ich was tu ich meinen KIA alles an.
Doch der Besuch von San Augustin ist wirklich lohnenswert und vergleichbar mit Machu Picchu in Peru. Die Hochblüte von San Augustin war zwischen dem 1. und 8. Jahrhundert nach Christi und danach zerfiel die San Augustinkultur. Zeugnisse aus dieser Kultur sind heute die Steinfiguren und Gräber.
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Kolumbien: Gräber in Tierradentro…
Von San Augustin fuhr ich über Pitalato, Garzon, La Plata nach Inzá, um Tierradentro zu besichtigen. In einer schönen Hotelanlage mit Campingplatz und Schwimmbad fand ich einen herrlichen Platz für meinen KIA.
Tierradentro bezeichnet heute einen der wichtigsten und rätselhaftesten archäologischen Fundorte in Kolumbien und ist der einzige Fund von Grabkammern in Südamerika.
Die Grabkammern sind bis zu 7 Meter tief und einige sind bemahlt mit geometrischen Formen. Die Kultur von Tierradentro existierte von 870 v. Chr. bis 630 n. Chr. Heute leben in diesen Gebiet die Paez-Indianer, von denen es ca. 150000 gibt. Die Paez sind Bauern und pflanzen hauptsächlich Mais, Bohnen, Kartoffeln und Koka an.
Noch am gleichen Tag fuhr ich zurück nach Popayan wo ich mich mit Yannick traf. Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam auf der gut ausgebauten PANAM nach Pasto wo wir in einen 24Stundenparkplatz nächtigten. Pasto ist eine wenig interessante Stadt, jedoch die Landschaft rund um Pasto ist superschön und sehr fruchtbar wegen des vulkanischen Bodens. Tags darauf gings weiter über Ipiales nach Las Lajas dem bekanntesten Wahlfahrtsort in Südamerika. Jährlich besuchen ca. 3 Millionen Menschen diesen Ort der vergleichbar mit Lourdes in Südfrankreich ist.
Die Kirche im neugotischen Stil befindet sich in einen engen Tal des Guaitaraflusses und ist nur zu Fuß erreichbar. Die Nacht verbrachten wir in Ipiales wieder in einen 24Stunden Parkplatz und am nächsten morgen gings zur Grenze wo wir von Kolumbien nach Ecuador am 1. April einreisten.
Gruss aus Quito in Ecuador.