Chile | Bolivien | September 2010
September 6, 2010Bolivien | August | September 2010
September 19, 2010In Desagüadero reisten wir problemlos am 12. Juni nach schneller Grenzabfertigung in Peru ein. Auf einer superneuen Straße entlang des Titicacasees erreichten wir am frühen Nachmittag Puno. Auf Grund des schönen Wetter fuhren wir zum Sonnenuntergang zum Aussichtspunkt oberhalb Puno um die herrliche Sicht auf den Titicacasee zu bestaunen. Im Hotel Gran Puno Inn www.granpunoinn.com waren wir bestens untergebracht.
Frühmorgens am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Cusco. Die Strecke führt anfangs noch übers Altiplano und dann immer leicht bergauf zum Pass La Raya auf 4.300 m. Danach geht es gemütlich bergab bis Aguas Calientes (heißes Wasser) wo wir uns die herrlichen Naturbecken des 35 Grad warmen Wasser nicht entgehen ließen. Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit kamen wir um ca. 14 Uhr nach Sicuani, gerade richtig zum üblichen Nachmittagskaffe in einer Cafeteria. Danach noch 2 Stunden Fahrzeit und wir waren in Cusco, wie immer im Hotel Prisma. www.hotelprismacusco.com.
Noch am Abend trafen wir mit Felipe – unserem Koch für die nächsten Tage – zusammen. Am nächsten Tag Vormittag kauften wir Lebensmittel und sonstiges Zeug was wir für unsere Bergtouren in der Cord. Vilcanota brauchen ein. Während Rudi, Erwin, Hubert und Helmut mit Bus und Taxi Pacchanta erreichten, fuhr ich mit meinem KIA mit Felipe, den Lebensmitteln sowie unserem ganzen persönlichen Gepäck nach Pacchanta. Von hier gings dann am nächsten Tag mit 2 Arrieros (Eseltreiber) und ihren 10 Mulas über den Pass Jampa 5.050 m ins Basislager Ticlacocha.
Auf Grund des guten Wetters und unserer guten Akklimatisation und Kondition entschieden wir beim Jantunhuma einen Besteigungsversuch zu riskieren. Nach einem kräftigen Frühstück starteten wir beim ersten Morgenlicht mit einem Träger, der Seil und Steigeisen bis zum Beginn des Gletschers trug. Mit großen Glück fanden wir den Weg durch die Spaltenzone mit gewaltigen Gletscherbrüchen zum Einstieg über die Nordwestflanke. Nach mehreren Steilpassagen kam dann eine 55 Grad Eiswand und gleich danach ging es in einen Bogen wieder steil aufwärts durch eine Spaltenzone.
Als wir auch dieses Stück gemeistert hatten standen wir am Grat und vor einer fast senkrechten Stelle. Aber auch dieses schwierige Stück brachten wir hinter uns und anschließend war es leicht auf dem flacheren Gipfelplateau die höchste Stelle des Jantunhuma (6.093 m) zu erreichen. Unsere Freude war überwältigend, viele Jahre ja vielleicht Jahrzehnte wurde dieser Gipfel nicht mehr betreten. Beim Abstieg seilten wir über die 2 Steilstufen 2 mal ab, der Rest war relativ leicht hatten wir doch unsere Spur durch die Spaltenzone. Trotzdem erreichten wir hundemüde aber überglücklich erst nach 12 Stunden wieder unser Basislager.
Am folgenden Tag wanderten wir in 6 Stunden zum Basislager am Fuß des Ausangate unterhalb des Pass Palomino. Tags darauf errichteten wir das Hochlager auf 5.500 m und erkundeten durch die Gletscherbrüche den weiteren Aufstieg Richtung Gipfel, wobei wir feststellten, dass von 5.700 m bis ca. 6.000 m eine Eiswand mit 50 bis 55 Grad zu überwinden ist.
Bei Tagesanbruch starteten wir zu unseren Gipfelgang. Nach schnellem Durchstieg durch die Eiswand erreichten wir das Gipfelplateau auf ca. 6.000 m. Ich kannte den Berg, da ich im Juni 1998 bereits den Gipfel erreichte und kannte von damals den berüchtigten Wildschnee der Cordillera Vilcanota. Diese Schneeart ist einzigartig auf der Welt: Durch die extreme Trockenheit und Kälte entsteht ein Schnee der vergleichbar ist mit feinem, trockenem Gries. Auch diesmal hatten wir mit diesem Schnee zu kämpfen, dazu noch teilweise ein Harschdeckel und man brach dann bei jedem Schritt bis zu 60 cm ein – eine absolute Schinderei. Doch abwechselnd spurend erreichte ich mit Helmut und Rudi bei wolkenlosem, fantastischem Wetter den Gipfel des Ausangate 6384m, gewaltig die Fernsicht!!!
Der Abstieg auf dem Plateau war ebenfalls durch den Harschdeckel sehr mühsam, dann noch die Eiswand hinunter mit 4 mal Abseilen bis wir das Hochlager erreichten. Gleich darauf noch der Abstieg ins Basislager, wo unser Koch Felipe bereits mit bestens zubereiteten Schmankerln auf uns wartete. Am folgenden Tag ging es in 6 Stunden zurück über den Pass Jampa nach Pacchanta wo wir uns in den warmen Quellen ein herrliches Bad gönnten. Unser Koch Felipe bereitete noch ein köstliches Abendessen für uns und mit etwas Alkohol feierten wir die erfolgreiche Woche in der Cordillera Vilcanota.
Abancay
Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Cusco in unser gewohntes Hotel Prisma. Gegen Mittag am nächsten Tag verließen wir Cusco und fuhren bis Abancay. Durch eine Insidertipp fanden wir eine grandiose Pizzeria und dementsprechend hungrig schlugen wir zu. Natürlich kam auch der Rotwein nicht zu kurz, bis das Lager des Wirtes leer war – man gönnt sich ja sonst nichts…!!!
Die Straße von Abancay nach Nazca ist inzwischen komplett neu ausgebaut und bestens asphaltiert. Nach einer Zwischenübernachtung in Nazca erreichten wir Lima wo ich wieder im Hostal Hitchhiker www.hhikersperu.com mit meinen KIA einen guten Standplatz hatte.
Nach einen weiteren Tag in Lima war dann für meine Bergkameraden Rudi, Erwin, Helmut und Hubert der Zeitpunkt für den Heimflug nach Europa gekommen. Ich machte mich am folgenden Tag auf dem Weg nach Norden auf der PANAM Richtung Ecuador. Über Trujillo, Chiclayo, Piura fuhr ich bis Mancora, wo ich einige Tage am Strand verbrachte. Anschließend fuhr ich bei Tumbes am 4. Juli 2010 über die Grenze nach Ecuador. In Peru fuhr ich ca. 4.000 km.
Liebe Grüße von